...oder: Am Ende wird alles gut! MIT......ein paar Highlights unserer Reise Lasst uns noch einmal ein paar Tage zurückspulen…wie war das also nochmal genau??? Und warum waren wir schon wieder zu einem Überraschungsbesuch daheim?
Also: wir sind in einem staubigen Nest im Norden Kolumbiens, wo wir uns glücklich abends schlafen legen (wir sind ja sehr sehr bald am Ziel!) und einer von uns morgens mit Bauchweh aufwacht! Eine gewisse düstere Vorahnung macht sich breit – das ist der „Blinddarm“ fürchten wir- die beiden Ärzte in der Krankenstation (ohne OP) tippen auf eine Blasenentzündung!!! Wir sind verunsichert, außerdem gibt’s hier weit und breit keinen OP für den Fall! Unter Antibiotikakur wird es erstmal etwas besser, obwohl wir die Diagnose sehr in Frage stellen. Sobald mit den Schmerzen möglich, evakuieren wir uns also per Boot und Auto nach Mompos, wo wir scheinbar ein gutes Krankenhaus vorfinden sollten- FEHLANZEIGE! Ich gönne mir in einer ziemlichen Bruchbude einen Ultraschall, für ca 25 Euro, doch der arme Arzt ist völlig überfordert, mit dem was er sieht! Er beschreibt eine große Zyste, hat jedoch keinen Tau woher die sein soll-naja ich kenn mich jetzt auch nicht mehr aus, und wir entschließen uns, diesem ziellosen Herumdoktern ein Ende zu machen und heimzufliegen! Schmerzmittel rein, und ab geht’s über teils sehr, sehr holprige 200km nach Cartagena, glücklicherweise sind die Beschwerden tatsächlich schon etwas besser…Wir dürfen nahe Cartagena bei der liebevollen Familie von Simon und Sandra (Verwandte von Freunden aus Medellin) übernachten und unser Zeugs deponieren, und am nächsten Tag haben wir in aller Frühe unseren Heimflug nach Innsbruck! Es ist Frühling zuhause, die wunderbare Jahreszeit, die an allen Wiesen und Wäldern Leben bringt, fast sind wir versucht schon alles zu vergessen… Der Oberarzt macht keine Faxen: der Bauch muss auf, denn auch das CT ist nicht ganz schlüssig! Am nächsten Tag schon nach der Landung darf der gequälte Appendix („Blinddarm“ ) endlich raus, mit ihm ein riesiger Entzündungsherd! Tja, ich bin mehr als froh, dass ich dieses Abenteuer in meiner Heimat abschließen kann, die Betreuung ist ein Traum für mich, insbesondere durch den direkten Vergleich mit dem Kolumbianischen „System“. Richtig selig bin ich, als ich sogar wieder langsam zu essen beginnen darf- auch bei mir kommt trotz dem Herumliegen richtig Frühlingsstimmung auf… Die Tage vergehen, die Schmerzen und die Nahrungsmittelaufnahme- sowie –verwertung bessern sich täglich, sodass ich nach zehn langen Tagen endlich nach Hause darf! Es folgen noch Kuraufenthalte in Schlins bei Mama und Papa, in Enzenkirchen bei Schwiegermama und –Papa, sodass ich schnelle Fortschritte mache- Gut, denn schon geht’s weiter: Wir fliegen wieder nach Cartagena, fahren die letzten 25 (flachen, leichten) Kilometer natürlich mit dem Radl - die vielleicht hässlichste und Verkehrsreichste Strecke in Südamerika, und dennoch überglücklich, endlich an unserem Ziel anzukommen…Vor lauter Freude drücken wir vor der Stadt dem Nächstbesten Verkäufer unsere Spiegelreflexamera in die Hand, auf dass er uns vor der Stadtmauer fotografiere (sollte man vielleicht nicht nachmachen). Dann gibt’s erstmal einen feinen Erdbeersekt auf der Mauer mit Blick aufs Meer-Die Karibik! HURRA!!! Wir genießen ein paar Tage hier in dieser unvergleichlich malerischen Stadt, mit Bummeln, einer romantischen Kutschenfahrt und gutem Essen, dann geht’s aber schon ans nicht sehr geliebte Packen der Räder für die Weiterreise nach San Francisco. Ein halber Tag geht allein fürs Suchen geeigneter Kartons drauf, aber das ersparen wir euch! Also liebe Freunde, die Taschen sind gepackt für neue Abenteuer, die Räder auch, die stolzen, die ganz Südamerika der Länge nach unter den Reifen hatten… wir sitzen hier - wartend auf das Flughafentaxi - vor allem aber vollbepackt mit einem unvergleichlichen Schatz an Erinnerungen, an Abenteuern, an Begegnungen, an schönen Landschaften, aber auch an furchtbaren Steigungen, miesem Wetter und sonstigen Problemchen… und wir sind unglaublich dankbar, für das alles (Ja für alles!). Von wirklich schlechten Erfahrungen sind wir verschont geblieben, und viele der schwierigen Situationen oder unbequemen Dinge bleiben uns in der Erinnerung als positive Erlebnisse erhalten. In diesem Sinne: see you in San Francisco! (don´t forget to put a flower in your hair!) Eure Christopher und Agnes (die jetzt beide keinen „Blinddarm“ mehr haben J ) We proudly present: Zahlen, High- und Low-lights unserer Südamerika Fahrrad-Süd-Nord-Durchfahrung 15 123 Kilometer in Südamerika 191 587 Höhenmeter (Südamerika) 255 Tage im Sattel-das sind täglich 59 Km, aber immerhin 750 Höhenmeter im Durchschnitt 65 Breitengrade überfahren Ca 15 Platten (alle beim Tigre), 0 (KEIN EINZIGER) PLATTEN bei Mariposita!!! 1 komplett demolierter Freilauf (Tigre) 1 Blinddarmdurchbruch überlebt 1 Autobombe im Süden Kolumbiens, Situation unter Kontrolle des Militär, quasi Volksfeststimmung und große Gelassenheit der Reisenden bei dem aufgetretenen Verkehrsstau…mehr als alles sind wir aber der Mittelpunkt allen Interesses... 1 "heisser" Tag mit einer Serie von Protest- Straßensperren (incl. aufgebrachte, teils besoffne Mobs, brennende Reifen, Scherben, Stacheldraht,…) (vor Huanuco, Peru) Rekorde: Höchster Pass: ca 4950 m beim Sol de Manana Geysirfeld in Bolivien Gefahrene Höhenmeter an einem Tag: 1903 hm (die berüchtigte carretera de la muerte-"Death Road" in Bolivien rauf) Kilometer an einem Tag: 132 km wahrscheinlich in Mittelchile Geringste Ausbeute an Kilometern pro Zeit: ca 40 Kilometer für über 8 Stunden Radfahren (Gegen den Wind beim Fitz Roy in Patagonien!) Größte Hitze: 58°C in der Sonne bei Bellavista, Nordperu (45° im Schatten) Tiefste Temperaturen: -16°C im Vorzelt bei der Laguna Blanca in Bolivien
2 Comments
2/5/2014 23:17:43
Hey ihr zwei,
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Andi
3/5/2014 04:50:26
SUPER! Gratuliere und Gott sei dank habt Ihr alles gut überstanden! LG, Andi
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November 2014
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