Man stelle sich eine kleine Insel mit zehn Palmen und zwei Bewohnern vor, inmitten des karibischen Meeres, benachbart von einer ähnlich großen Insel auf der sich eine palmenüberdachte Hütte a n die andere reiht und am weißen Strand die Bewohner vor ihren bunten Fischerbooten mit Netzen und Kisten für den Hummerfang hantieren. Das ist ein Comic aus den 80ern? Nein – die Cayos Cochinos in Honduras. Die Anreise gestaltet sich rustikal…bei strömendem Regen und rauher See brettern wir über die Wellen, ich für meinen Teil skeptisch, ob wir nicht im nächsten Moment unfreiwillig tauchen werden. Natürlich fällt hier der Motor des kleinen Bootes aus-Miguel und Taylor, zwei Brüder von den Inseln, die uns treu jeden Tag auf den Inseln begleiten meistern dieses Problem und ihre Lancha jedoch problemlos und bringen uns nach kurzer Reparatur sicher an unser Ziel. Über einen überdimensionalen Steg betreten wir unsere fast private Insel, die uns die nächsten vier Tage beherbergt. Alejandra und Cartagena, ein paar Hühner, Kokospalmen und 3 Mandelbäume, sowie die üblichen Strandbewohner sind die einzigen permanent residents hier. Das ältere Ehepaar kümmert sich um die Insel und begrüßt uns freundlich mit einer stilgerechten Erfrischung – Kokosnuss. So freundlich die beiden sind, so unfreundlich präsentiert sich das Wetter, nichts von karibischer Sonne und Hitze. In Kapuzenpulli, Jogginghose und Socken verbringen wir den Nachmittag in unserer einfachen Cabana und wärmen uns an den Kerzen. Tauchen ist auf den nächsten Tag verschoben, denn auch Tony, unserem Tauchlehrer scheint es allzu ungemütlich. Am folgenden Morgen gibt es nur wenig Wetteränderung, doch irgendwann sollte mein Kurs beginnen und so kämpfen wir uns morgens über das rauhe Meer an eine benachbarte Insel und am Strand starten wir mit den basics des Tauchens. Brille auf, Wetsuit, Flossen, Sauerstofflasche und Gewichte an und schon bin ich laut Tony ein Scuba Diver…juhu, einfacher geht’s gar nicht. Nach drei Stunden im Warmen Wasser, jedoch bei strömendem Regen bezwingt mein Zittern meine Euphorie und wir wärmen uns mit Cola und Nachos J in East End. Nach Alejandras köstlichem Lunch haben wir uns den ersten echten Dive verdient…wir tauchen ein in die bunte Unterwasserwelt des Korallenriffs…gelbblaue Fische, blaue Fische, schwarz-weiße Fische…man merkt bereits jetzt wie gut ich mir Namen merke…Langusten, Korallen…unglaublich bunt, vielseitig und unglaublich faszinierend sieht das Leben 15 Meter unter der Meeresoberfläche aus. Jeder weitere Dive scheint den vorherigen zu toppen an Farbenpracht Exklusivität der Bewohner…wir bewundern ein 1996 abgestürztes Kleinflugzeug, das bereits vollständig in die Welt des Ozeans integriert ist, einen Rochen, der elegant durch das Riff tanzt, leuchtend blaue Fischschulen, die im Licht prächtig glänzen und sich trotz uns Zusehern nicht aus der Formation bringen lassen, eine kleine Unterwasserhöhle bzw. ein Loch, das wir durchtauchen und vieles mehr… so lässt sichs tauchen und leben und ich erlerne so spielend das Tauchen Christopher begleitet mich mit Freuden in die „Schule“. Zudem ist Tony, ein mehr als langjährig erfahrener Taucher ist ein geduldiger und ruhiger Lehrer an dessen Seite wir uns beide gut behütet gefühlt haben. Trotz schlechtem Wetter, Kälte, Regen und gänzlich unkaribischem Wetter genießen wir jeden Tag auf der kleinen Pirateninsel. Alejandra bekocht uns hervorragend, Miguel und Taylor bringen uns mit ihrer Leichtlebigkeit und ihren Späßen immer wieder zum Lachen und Cartagena versorgt uns mit Kokosnüssen für einen wohlverdienten und nicht zuletzt auch wärmenden Coco Loco. Nach insgesamt vier Tagen, viel Wind und Regen und ½ Stunde Sonne, nach einem letzten Prüfungstauchgang und absolvierter Abschlussprüfung darf ich mich Open Water Diverin oder so ähnlich nennen und bin um die Gewissheit reicher – ich liebe tauchen!!! Der Abschied fällt schwer, wir blicken noch einmal zurück auf den karibischen Traum, winken Alejandra und Cartagena, beobachten das Geschehen auf der Nachbar(Comic)insel und wissen insgeheim, der nächste Tauchgang kommt bestimmt. Das nächste Kapitel wartet und will erforscht werden -ganz anderes als Karibik, Strand und Unterwasserwelt…die Welt der Mayas und ihrer Hochkultur. Auf dem langen Weg dorthin, weg von der Küste ins Hochland wird die Strasse immer schmäler und gewundener, als würden alle Pfade zusammenlaufen um einen in das beschauliche und reizende Städtchen Copan Ruinas (gerade noch in Honduras) zu entführen. Dort liegt die ebenso genannte Ruinenstätte die in einen wunderschönen grünen Park gebettet ist. Macaws = Aras = rote Papageien begrüßen die Gäste am Eingang und stehlen den Ruinen beinahe die Show, aber eben doch nicht ganz. Die Bauten entführen uns in das Reich der Mayahochkultur ca. 700 n. Chr., wo die Menschen dieser vergangenen Tage ihre Tempel und Ballspiele besuchten und die Herrscher ihr Volk regierten. Stelen mit Maya-Hieroglyphen, Tempel und einige Gebäudekomplexe sind die verbliebenen Zeugen des damaligen Lebens. Bevor wir nach Guatemala zurückkehren besuchen wir eine Kaffee und Rinderfinca – Finca El Cisne - ein wunderbarer Ausflug in das Hochland um Copan. Auf dem Rücken von Rubio (der Blonde) und Rayitos (Streif-chen) reiten wir vorbei an Kaffeefeldern, grasenden Rindern und über die Hügel der beschaulichen Landschaft. Gestärkt durch ein unvergesslich leckeres Mittagessen führt uns Carlos durch die kleine Anlage der Finca, wo der Kaffee getrocknet und teilweise geröstet wird. Nachmittags entspannen wir im „Luna-Jaguar Spa“, natürliche heiße Quellen inmitten des Dschungels, die sich in Steinpools ergießen…ohne Worte... Abendessen bei Kerzenschein und Entspannen in den Hängematten auf der Terrasse mit einem Gläschen Rotwein, eine ruhige Nacht in einem rustic style guesthouse, das wir für uns alleine haben und ein traumhaftes Frühstück mit heißer Schokolade aus selbst angebautem Kakao…klingt wie Werbung, ist es aber nicht. Wer das alles jedoch auch erleben möchte - unter unseren links findet ihr die homepage der „Finca El Cisne“. Alles in allem ein einzigartiges und unvergessliches Farmerlebnis! Abrazos Agnes&Christopher
0 Comments
Leave a Reply. |
Details
Hier findet ihr alle unsere Tagebucheinträge nach Datum geordnet
Archiv
November 2014
|