Ich trete ohnehin auf dem kleinsten Gang, immerhin zeigt Christophers „Tacho-Multifunktionsgerät“ 12% Steigung. Mehr geht nicht, nicht mit vierzig Kilo Gepäck. So gefährlich kann es doch nicht sein, inmitten der Pampa auf einer Stein- und Schlammstraße gerade mal breit genug, dass wir nebeneinander radln können. Und außerdem fühlen wir uns verfolgt. Obwohl es ja schon die dritte Polizeieskorte seit gestern ist. Andererseits könnte man sich an die hundertprozentige Sicherheit auch gewöhnen, sogar die Hunde lassen einen beinahe in Frieden. Das Drama der Geschichte beginnt am Tag zuvor, Tag eins nach zweiwöchiger Radpause. Gerade inmitten einer spannend schockierenden Geschichte unseres Begleiter Lucho (Besitzer der ersten „Casa de Ciclistas“ in Trujillo)hält neben uns ein Streifenwagen…es handle sich bei unserer gegenwärtigen Teilstrecke um ein besonders gefährliches Stück mit einigen Überfällen täglich. Wir schlucken hart, vielleicht verhört? Nein? Nun gut, es gilt kühlen Kopf zu bewahren und positiv denken, dann sieht man uns die Angst schon nicht an und keiner wird sich an uns vergreifen. Haben ja auch nichts zu geben, nicht wirklich halt, hoffentlich. Ein geduldig bestimmtes Räuspern reißt uns aus unseren Gedanken und Befürchtungen…ja nun, man müsse sich nicht allzu sehr aufregen, man würde uns einfach über die nächsten Kilometer eskortieren und damit sei die Sache erledigt. So sei es und so wird’s gemacht. Sogar im ersten Gang stirbt der Streifenwagen fast ab, obwohl wir strampeln was das Zeug hält. Zumindest werden sie es lustig haben, wenn sie uns von hinten beim Kämpfen mit den Kräften beobachten können…Kaum sind wir wieder allein unterwegs findet sich alsbald der nächste Streifenwagen, der uns dicht auf den Fersen bleit und allen auch uns Respekt einflößt. Sicherer geht’s gar nicht. Als Draufgabe schlafen wir gleich im Polizeihof - sicher ist sicher- und duschen im Gefängnis, da kommt bestimmt keiner freiwillig rein. Irgendwann wird es auch den dritten und letzten Eskortierenden zu viel und sie übergeben und –lassen uns unserem Schicksal, das an diesem Tag vor allem eine furchtbare, steile und zum Heulen animierende Straße und eine versöhnliche Nacht im Hause der liebenswürdigen Nancy, ihres Zeichens Luchos Schwägerin, für uns vorsieht. Bis Cajamarca sollte uns diese Dualität der Stimmungen täglich begleiten. Die Tage beginnen sonnig, trocken (als kleiner Hinweis auf das Nachfolgende) und gut gelaunt. Pünktlich um zwölf mit gelegentlich akademischem Viertel verdunkelt sich der peruanische Himmel und entlädt sich mit einer derartigen Gewalt, dass wir binnen Minuten bis auf die Haut eingeweicht werden. Stimmungswechsel – schlecht gelaunt. Aber kein Übel ohne Gewinn…zwei durchnässte Radfahrer werden nicht ohne Weiteres abgewiesen und so werden wir täglich freundlich eingeladen zumindest irgendwo unter Dach zu zelten oder gar im Bett zu schlafen (Stimmungswechsel – gut gelaunt)…im Nonnenkloster (mit Fernseher und heißer Dusche) oder im ersten Stock des Magistrates. Zumal wir ohnehin beinahe vor den Toren der geschichtsträchtigen Kolonialstadt Cajamarca stehen. Hier wurde blutige Geschichte geschrieben, als Pizarro den Inka-König Atahuallpa auf niederträchtige Weise in einen Hinterhalt führte und ermordete. Hier beginnt auch für uns und unsere Reise ein neues Kapitel, Radln zu dritt mit unserem Freund Arnaud, dessen Namens-Schreibweise auch schon seine Herkunft verrät. Und obwohl uns die Regenzeit in Nordperu langsam aber sicher und mit voller Wucht einholt, schaffen wir es zu dritt auf wundersame Weise leichter den damit einhergehenden Stimmungsschwankungen zu entkommen und gute Miene zum nassen Spiel zu machen. Die Landschaft um und nach Cajamarca ist bis heute eine Gold- und Milchgrube. Auf den sanften und grünen Hügeln grasen unzählige Kühe deren Milch von den Eseln morgens und abends davongeschleppt wird. Beschwingt durch unsere Gesellschaft und die positive Überraschung einer neu geteerten Straße scheinen wir mühelos über die Auf und Abs hinwegzutreten. Ein Ab von zweitausend Höhenmetern zaubert uns allen ein genüssliches Lächeln auf die Lippen. Weit unter uns in eine atemberaubende Kulisse eingebettet liegt der Rio Maranon auf den wir in riesigen Serpentinen zurasen. Schon ab der Hälfte der „abgebauten“ Höhenmeter scheint sich die Temperatur verdoppelt zu haben, die Hänge sind von Kakteen überzogen und am weißen Ufer des Flusses zaubern Kokospalmen ein karibisches Flair. Im kleinen Dörfchen Balsas gibt’s eisgekühlte Kokos und Mangos zum Spottpreis und einen kleinen Strand, der zum Zelten wie gemacht zu sein scheint. Da stören auch die Kinder nicht, die uns sofort ausfindig machen und ihren Spielplatz in unsere Nähe verlegen. Ist halt einfach zu spannend wenn drei Gringos noch dazu mit Rad hier aufkreuzen. Die nächsten Tage stehen im Zeichen der Schuldenbegleichung, eine zweitausend Meter Abfahrt kostet nun mal, und gar nicht zu wenig…dreitausend Meter Steigung auf schmalster Straße, die der Todesstraße in Nichts nachsteht, und entweder glühend heiße Sonne , die uns das Hirn zu verbrennen droht oder Regen aus Kübeln und Tonnen, gegen den wir uns auch trotz Poncho kaum wehren können. Aber auch nach dieser geschafften Etappe sehen wir noch besser aus als die zweihundert Ausstellungsstücke im Museum Leimebambas – Mumien, die uns zum Teil mit verzerrten Gesichtern anstarren und einen leichten Anflug von Gänsehaut auf unsere Arme zaubern. Sie alle sind die verbliebenen stummen Zeugen und Angehörigen einer Kultur, die noch vor den Inkas diese Region der Anden besiedelte, die Chachapoya (Wolkenmenschen). Tag für Tag erkunden wir die Überreste jener Epoche…Revash – ein beeindruckendes Mausoleum, das waghalsig in senkrechte Sandsteinklippen gebaut wurde und die atemberaubende Festung Kuelap, deren Anreise nicht nur uns, sondern auch einen PickUp und Arnauds Rad schwer mitnimmt. Tausendzweihundert Meter über dem Fluss gelegen treten wir ohne Gepäck im strömenden Regen und auf schlammigem Feldweg den Ruinen entgegen. Kultur hat eben seinen Preis. Als wir nach den berechneten drei Stunden kaum die Hälfte der Strecke bewältigt haben und die Schlammschlacht schier unfahrbare Ausmaße annimmt, bleibt uns nur die Huckepack-Variante nach oben. Es bleibt bis heute ein Streitthema, welche der beiden Varianten ungemütlicher war…. Schon nach außen hin beeindruckt die Anlage mit einer gewaltigen zwanzig Meter hohen Steinmauer, die nur über drei hohe und extrem schmale Zugänge steil erreichbar ist. Über zwei Ebenen verteilen sich an die dreihundert kreisrunde Gebäude, deren Raumaufteilung sogar teilweise noch zu erkennen ist. Die Aussicht auf die umliegenden Berge und Dörfer lässt unsere Knie weich werden. Jedes Dorf der Umgebung ist aus dieser Höhe zu erkennen und die tiefgrünen Terrassen leuchten in den warmen Strahlen der Nachmittagssonne. Das größte Mysterium Kuelaps muss wohl das „Tintero“ (Tintenfass) darstellen, ein kreisrundes Konstrukt, das sich nach unten hin verjüngt, einem Tintenfass gleich und über dessen Verwendung zahlreiche Theorien bestehen…Gefängnis? Opfertempel? Observatorium? Jedem seine Phantasie, der die mystisch im Nebel liegenden bemoosten Ruinen einen besonderen Nährboden bieten. Die Abfahrt ins Tal, in unsere Herberge bringt uns zurück in die Realität, als Arnaud mit etwas Glück einem gewaltigen Sturz entkommt als sein Fahrrad schwer verletzt zusammenbricht… Während er mehrere Tage damit verbringt Hilfe für seinen Esel zu organisieren ruhen wir uns in Chachapoyas ein wenig aus, von Regen, Kultur, Monteczumas Rache etc. … Pause für Körper und Geist… Ein einziger kurzer Radtag den Fluss entlang nach Pedro Ruiz und Cuispes verbleibt, bevor wir die Radelei für einige Zeit an den symbolischen Nagel hängen. Cuispes gehört zweifelsohne zu jenen kleinen Dörfern Perus, die kaum in einer Karte zu finden sind und das einfache Landleben in idyllisch sympathischer Weise repräsentieren. Trotzdem und noch mehr weil es für uns einen kleinen Umweg von doch recht anstrengenden und steilen sechshundert Höhenmetern bedeutet, führt uns nicht der Zufall in das verschlafene Örtchen. Es darf sich immerhin des dritthöchsten Wasserfalls der Erde (jawohl!!!) rühmen, Catarata de Yumbilla. Ein kleines Holzgatter, nicht mehr, das uns in die Welt des Dschungels eintauchen lässt. Schnuppertag im Urwald, denn hier sind die Menschen noch nahe und der Weg in die Zivilisation kurz. Und dennoch umarmt uns das undurchsichtige dichte Grün vom ersten Schritt an und mit jedem weiteren werden die Pflanzen größer und vielgestaltiger, die Geräusche lauter und fremder. Unsere Aufmerksamkeit wird zwischen dem Boden unter unseren Füßen, der wurzelübersät ist und vielleicht die eine oder andere Schlange darüber hinwegschleichen könnte, und den Baumwipfeln und Sträuchern, die Vögel, Faultiere und Affen beherbergen, hin und hergerissen. Mit jedem Atemzug vermeinen wir pures Leben einzuatmen. An zwei Wasserfällen führt der Weg zum höchsten aller dieser vorbei, Catarata de Yumbilla, die sich über drei Stufen ca. 870 Meter in die Tiefe stürzt. Jeden Meter, den wir uns nähern, kühlt die Luft einen Grad ab bis wir so dicht am obersten Teil des Falles stehen, dass uns der Wind um die Ohren rauscht, die vom gewaltigen Tosen bereits taub zu sein scheinen. Ehrfürchtig stehen wir vor ihm, tief beeindruckt von den Gewalten die sich uns präsentieren. Der berühmtere Nachbar, etwas weniger hoch, aber in seiner Gesamtheit noch imposanter und wohl deshalb prominenter – Catarata Gocta – lädt zu einem gesonderten Besuch. Ein „luftiger“ nervenkitzelnder Felsvorsprung gibt den Blick auf die vollständige Gewalt und Größe des Wassersturzes frei. Wie unscheinbar und klein fühlt man sich in weiter Ferne neben diesem Riesen… Welten liegen zwischen diesem Augenblick und der nächsten Szene, die den Einstieg in ein unvergessliches Abenteuer darstellt. Zehn Stunden im Bus (die Räder müssen erneut zurückbleiben) katapultieren uns nach Yurimaguas, das Ende der Straße. Aber hier gibt es ein Weiterkommen - nur zu Fuß (mit Machete und viel Glück) oder mit dem Boot. Wir geben dem schwimmenden Untersatz den Vorzug, was der Bauer kennt frisst er und ein bisschen Schippern hat uns schon immer gefallen. Auch wenn es ein wenig anders von der Bühne geht als sonst. Eine Hängematte neben der anderen, sardinenartig eng, ersetzt Stühle und dergleichen und ist beim näheren Ausprobieren auch viel gemütlicher, auch wenn die „Schwing-Zone“ beengend klein ist. Vorerst sind es ja sowieso nur zwölf Stunden in das nächste größere Flussdorf Lagunas. Gegen Abend haben bereits die meisten Passagiere ihr Dorf erreicht und Ruhe kehrt an Deck ein. Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen und einen unvergleichlichen Sonnenuntergang auf dem Dach des kleinen Frachters und schwelgen in andächtiger Stille des ausklingenden Tages, der den Fluss in ein sanftes Rosa taucht. Nun wird man mich des Kitsches anklagen oder der Lügen strafen, aber tatsächlich erspähen wir an diesem Abend die ersten Flussdelfine die gegen Westen in den Sonnenuntergang schwimmen…. Viel mehr glaubt man mir bestimmt den unendlichen Trubel und Wirbel, als wir endlich in Lagunas anlegen und von Bord gehen - Hafenstimmung vom Feinsten! Nur für kurze Zeit verweilen wir in den Armen der Zivilisation, schon am nächsten Morgen sitzen wir mit wehenden Haaren auf dem Anhänger eines Mototaxis, das uns zum Einstieg des Pacaya-Samiria Reservates bringt, sechs Tage in Obhut unserer Guias (Führer) Raul und Abraham, die seit ihrer Kindheit den Dschungel und seine exotischen Bewohner kennen und uns mit Anekdoten ihres Lebens hier beinahe den Atem rauben…fünf Meter Anakonda, die einen Freund beim Fischen beinahe erwürgt, Tarantelbisse, Fische, die noch blutrünstiger sind als Piranhas und ihre Opfer absichtlich verletzen, um mehr ihrer Artgenossen und Piranhas anzulocken, die Jagdmethoden der Krokodile…schauerlich spannend eben. Das Kanu scheint so voll beladen zu sein mir Vorräten für die kommenden Tage, dass für uns kaum mehr Platz zu sein scheint. Ruhig „laufen wir aus dem Hafen aus“ und erwarten gespannt das Abenteuer Urwald. Unsere Blicke verlieren sich im undurchsichtigen Grün des Waldes. Es dauert jedoch nicht lange bis die geschulten Augen unserer Guias eine Anakonda, die sich auf einem Ast zum Sonnenbad niedergelassen hat, erspähen. Ein junges Exemplar, vielleicht an die zwei Meter lang und vier bis fünf Zentimeter dick. Je weiter wir uns in das Herz des Reservates begeben, desto mehr tauchen wir in die Vielfalt der Flora und Fauna ein. Affen in allen möglichen Varianten – Brüllaffen, Kapuzineräffchen und einige andere, blau-gelbe Ara-Papageien, Tukane und alle möglichen anderen bunten und weniger farbigen Vögel, Schildkröten, rosa und graue Flussdelfine und bunte Schmetterlinge die im Licht der Sonne dem Fluss und Wald eine märchenhafte Aura verleihen. Am schwersten macht es uns allerdings das Faultier. Durch seine unwahrscheinlich langsame Art sich zu bewegen und ein Fell, das den gefleckten Baumstämmen aufs Haar gleicht, haben wir alle Mühe sie trotz der Hilfe Rauls und Abrahams in den Baumwipfeln zu erkennen. Erst als sie sich ein wenig regen, zeitlupenartig versteht sich, können auch wir sie als Lebewesen ausmachen und erkennen. Fachmännisch erzählen uns die beiden, dass Faultiere unwahrscheinlich wenig essen und so zum Beispiel auch nur einmal im Monat einen Toilettengang für nötig befinden. Außergewöhnlich in jedweder Hinsicht. Alles für uns ist außergewöhnlich und exotisch. Mit Anbruch der Nacht ändert sich nach und nach die Geräuschkulisse. Die Vögel und Affen verstummen, Frösche und Grillen geben den Ton an. Wir erreichen unser erstes Nachtlager. Schon am Morgen duftet es nach Fisch in der Bratpfanne, ab jetzt zwei bis dreimal täglich frisch aus dem Fluss auf unsere Teller und schmeckt auch schon am Morgen herrlich gut. Bevor es im Kanu weiter flussabwärts geht begutachten wir einen Piranha aus nächster Nähe und entlassen zwölf Tage alte Schildkröten Babys in ihre Freiheit. Jede Minute gibt es etwas neues Spannendes zu sehen, zu hören oder riechen. Am Abend versuchen wir selbst einen Fisch an die Angel zu kriegen, mit mäßigem Erfolg, ein Piranha beißt an, zu klein zum Essen, hinterlässt aber in uns allen ein mulmiges Gefühl nachdem wir kurz zuvor im Fluss gebadet haben. Es wartet eine dunkle Nacht auf uns und wir legen uns im Kanu auf die Lauer, die Bewohner der Dunkelheit etwas näher kennen zu lernen. Eine Schlange pirscht sich auf einem dünnen Ast an ein schlafendes Vögelchen heran, dass durch uns alarmiert in letzter Minute seinen Kopf aus der Schlinge zieht, Frösche so groß wie Kaninchen quaken in tiefem Bass durch die Nacht und die roten Augen der Krokodile leuchten flammend im Licht der Taschenlampe. Abraham entführt uns einen kleinen Kaiman, einen Meter lang, um ihn halten und näher betrachten zu können, als plötzlich das tiefe erzürnte Brüllen der Mutter ganz dicht neben uns uns drei in Angst und Schrecken versetzt. Auf drei bis vier Meter schätzen sie das Untier und spätestens bei einem erneuten Drohen der Reptilien Lady stehen unsere Nackenhaare zu Berge. Was für eine Nacht!!! Jeder Tag schenkt uns neue Wunder und Abenteuer, Staunen und Bewundern der gewaltigen Vielfalt dieser überwältigenden Natur. Sechs Tage könnten nicht kürzer und schöner sein und so fällt uns der Abschied und die Rückkehr in die Welt der Menschen schwer. Menschen, überall Menschen, wir sind wieder auf dem Boot, das Boot nach Iquitos. Iquitos, die größte Stadt der Welt die nur per Boot und Flugzeug und nicht über den Landweg zu erreichen ist. Meist schaukeln wir ein wenig nach links, ein wenig nach rechts, lesen ein bisschen und verbringen die erste Hälfte meines Geburtstages an Bord, bevor wir am späten Nachmittag die Stadt erreichen, die schon von Weitem ein wundersam exotisches Flair versprüht. Lärmende Mototaxis preschen vorbei an den gefliesten Bauwerken, die an eine Zeit erinnern, als hier das Kautschukgeschäft boomte. Spektakulär sticht der Stadtteil Belen hervor, dessen Häuser nicht viel mehr als überdachte Flosse sind, die je nach Wasserstand im Sand stehen oder, man rate - eben schwimmen. Nach einer aufschlussreichen Bootstour spazieren wir durch den dazugehörigen Markt, der alle Leckereien und Grauseligkeiten des Selva (Wald) feilbietet …ausgeweidete Gürteltiere, Krokodilshaxn, panzerlose Schildkröten, Piranhas und fingerdicke Maden, die Arnaud mit verzogener Miene mehr oder weniger genüsslich verzehrt. Na, läuft das Wasser im Mund zusammen? Wir für unseren Teil halten uns eher bei den unübertroffen delikaten Fischen (Doncella etc.), die zum Spottpreis über den „Ladentisch“ gehen. Beinahe möchte man die Dschungeldiät dauerhaft übernehmen – Fisch am Morgen, Fisch zu Mittag, Fisch am Abend - da kann man auch getrost auf die übrigen Delikatessen verzichten. Nicht zuletzt schlendern wir an einem kleinen Stand vorbei, der ein paar unglücklich dreinblickende Äffchen und prähistorische Riesenschildkröten zum Verkauf ausstellt, scheinbar die regionstypischen Haustiere. Beinahe möchten wir uns einen Herr Nilson mitnehmen und ihn von seinem bitteren Los befreien, aber die Freiheit wäre doch die passendere und schönere Lösung für sie alle. Langsam neigen sich die Tage am Amazonas ihrem Ende zu, zurück auf das Schiff und in vier Tagen Hängematten zurück in unsere Welt des Radlns.
2 Comments
Edith
27/11/2013 15:29:21
Kiplings Dschungelbuch ist nichts dagegen!
Reply
21/5/2014 08:12:01
Hello Guys,
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November 2014
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